In aller Herrgottsfrühe werden wir wach und bauen ab. Kurz vor acht, ohne Frühstück, fahren wir los. Im Kreise der Radreisenden auf der Zeltwiese sind wir erstmals die Ersten, die starten.

Der Berg hoch zur Hauptstraße erweist sich als weniger doll wie befürchtet und schon bald erreichen wir Genf, das am Sonntagmorgen noch sehr verschlafen ist. Ab und zu ein Jogger oder Angler, manchmal einsame Fahrradfahrerinnen.

Wir verlassen die Stadt Richtung Westen leicht bergauf und es wird mehr und mehr ländlich, bis irgendwann nur noch kleine Weiler und Wiesen an uns vorbeiziehen. Hinter Chancy verlassen wir die Rhone Richtung Süden. Permanent steigen wir bis Mont Sion, dann geht es in einem Rutsch alles wieder hinunter ins Tal.

Wir nehmen den Abzweig nach Prévy, eine kleine Nebenstraße. Es ist heiß und wir fahren die restlichen drei Kilometer hoch bis Chaumont in kleinen Etappen mit Pausen im Schatten. 

Chaumont liegt am Berg mit toller Aussicht in die umgebenden Hügel und Täler. Ein altes Dorf, in dem die Zeit stehengeblieben scheint. Die über den schönen alten Häusern thronende Burg ist allerdings eine Ruine. Unsere reservierte Unterkunft „Le Manoir“ öffnet erst um 16 Uhr, also sind wir froh, daß das einzige geöffnete Restaurant „Auberge de Chaumont“ uns noch einen Tisch auf die Terrasse stellt. Die ist zum Mittagessen gut besucht und auch wir gönnen uns den Chaumont-Burger.

Als wir zum „Manoir“ kommen, werden wir bereits erwartet und äußerst nett empfangen. Es handelt sich um ein selbst renoviertes Gebäude von ca. 1650 mit verwunschenem Garten. Wir sitzen dort und verbringen den Abend mit dem Umplanen der Reiseroute. Es ist uns zu heiß und die geplante Route ist dafür zu steil.